Grasfrosch „on the rocks“
Grasfrosch „on the rocks“

Der Grasfrosch kann den Frühling nicht abwarten

Das Auf und Ab der Temperaturen hier im Frühjahr in Schleswig-Holstein irritiert viele Tiere und Pflanzen. So gerät auch dieser Frosch auf Abwege und hält schonmal Ausschau nach einer milderen Umgebung. Kommt der Winter noch oder war es das schon? Die Sonne steigt merklich jeden Tag etwas höher und die Meisen stimmen sich akustisch schon auf die kommende Brautschau ein.

Grasfrösche können in den tieferen Gewässerschichten eines Teiches überwintern, sie atmen dann bei reduziertem Stoffwechsel durch ihre Haut. Auch bilden sie eine Art Frostschutzmittel, damit sie nicht kaputtfrieren, falls der Frost ihnen doch zu nahe kommt. Ist das Gewässer aber zu klein oder zu flach und mit einer Eisdecke länger verschlossen, können die sich bildenden Faulgase nicht entweichen. Zersetzungsprozesse von Pflanzenteilen auf dem Teichgrund verbrauchen Sauerstoff und produzieren Faulgase, die aufsteigen und sich unter der Eisdecke sammeln. Frühzeitig aktive Fische oder Frösche können sterben, wenn sie in diese Schichten geraten. Daher ist es möglich, dass man nach dem Wegtauen der Eisschicht kleinerer Teiche auch schon mal einen toten Fisch oder Frosch vorfindet.

Gegenmaßnahmen bei kleinen Zierteichen: Laub, Fadenalgen und abgestorbene Pflanzenteile regelmäßig aus dem Wasser fischen und Reethalmbündel senkrecht ins Wasser stecken, so dass die Halme beim Zufrieren des Teiches oben herausschauen. In den hohlen Reethalmen friert es nicht und ein Sauerstoff- oder Gasaustausch kann so stattfinden.

07. Februar 2014 | | Motiv des Monats

Die Schönheit der Dinge lebt in der Seele dessen, der sie betrachtet David Hume